Online-Bericht von Judith Frei vom 25.03.2025 der Solothurner Zeitung:
Alters- und Pflegeheim St. Katharinen: Solothurner Bürgerrat gibt Gas bei der Erweiterung
Am 28. April entscheidet die Bürgerversammlung über das 17,2-Millionen-Franken-Projekt. Wird der Kredit angenommen, wartet die Bürgergemeinde nicht die Genehmigung der Ortsplanungsrevision ab.
«Jetzt müssen wir Nägel mit Köpfen machen und den letzten Schritt im Projekt gehen», sagte Bürgergemeindepräsident Sergio Wyniger an der vergangenen Bürgerratssitzung. Die Bürgergemeinde Solothurn will die Kapazität des Alters- und Pflegeheims St. Katharinen verdoppeln. Dazu plant sie einen Ergänzungsbau für 17,2 Millionen Franken. Darüber entscheiden die Bürgerinnen und Bürger an der ausserordentlichen Versammlung am 28. April.
Der Bürgerrat sollte aber schon jetzt darüber entscheiden, wie nach einer Kreditgenehmigung vorgegangen werden soll. Soll das Baugesuchsverfahren direkt eingeleitet werden? Oder soll gewartet werden, bis die Ortsplanungsrevision genehmigt ist? Das Stadtbauamt hat der Bürgergemeinde zugesichert, dass das Baugesuch nach neuem Recht eingereicht werden kann.
Für Wyniger ist klar: «Abwarten macht keinen Sinn.» Das Projekt würde sich nur verzögern. Das Gesuch könne zwar erst bewilligt werden, sobald die Ortsplanung genehmigt sei. Doch dann stünde man bereits in den Startlöchern, führte der Präsident der Bürgergemeinde aus.
«Ich bin überzeugt, dass es nach der Genehmigung der Ortsplanungsrevision in Solothurn einen Bauboom geben wird», sagte Daniel Lisibach (Mitte). Es sei gut, dieser Bautätigkeit zuvorzukommen.
Wie sollen die Baukosten dargestellt werden?
Matthias Wälti (FDP) erachtete es jedoch als riskant, sich auf die Versicherung des Leiters des Stadtbauamts zu verlassen. Denn dieser werde noch diesen Sommer seinen Posten aufgeben. Trotzdem stimmte er – wie seine Ratskolleginnen und -kollegen – dafür, das Baugesuchsverfahren unabhängig von der Genehmigung der Ortsplanungsrevision einzuleiten. «Das ist ein wegweisender Entscheid», sagte Wyniger zufrieden.
Als einziges Ratsmitglied sprach sich Wälti aber gegen den Baukredit von 17,2 Millionen Franken aus. Er meinte: «Die Zahl ist nicht sakrosankt.» Die Teuerung käme noch dazu und auch die Entwicklung auf dem Weltmarkt bei den Rohstoffen werde den Preis beeinflussen. «Wäre es nicht ehrlicher, das proaktiv zu kommunizieren?»
Wyniger versicherte, dass er an der Bürgerversammlung darauf hinweisen werde, dass sich die Kosten stets weiterentwickeln können. Er werde es mit dem Architekten besprechen, wie man die Preisentwicklung transparent machen könne.
Der Bericht aus der gedruckten Ausgabe der Solothurner Zeitung vom 26.03.2025 kann hier heruntergeladen werden.